Letters and thunder

Today I don’t even remember if I was sad when I wrote my first letter to Gia. Of course I didn’t know her then, I wrote the letter to her in an app. That evening, I only saw an avatar designed by her, a comic character that seemed cute to me then. Now at the time I was very fond of playing with my philosophical contemplation of life in my words and actually thought I would write my thoughts on this storm to someone who might never read these words. It seemed so artful to me to imagine that my words and thoughts would disappear into nothingness and only one person might have access to them but might also have lost the password and so no one would ever read what I was thinking that night. How many letters have been lost in the history of mankind that might have contained wonderful thoughts of people, people who might not have been admired in their time but would be heroes today? I wanted to contribute a part of myself to this work of art by offering my thoughts of the evening. So I wrote what I felt and I don’t remember if I was sad, but I remember that I had melancholic but somehow at the same time beautiful thoughts. Before that moment I had read the book “The Unbearable Lightness of Being” by Milan Kundera and I really liked his way of expressing himself. So I wrote to this still unknown person how I felt about the thunderstorm out there. How something so powerful and perhaps dangerous could be so beautiful and liberating at the same time.

I didn’t want to write the thought in a diary because I wanted there to be a possibility of my thoughts being read, but at the same time I didn’t want to be consciously sure of it. I wanted to let the world decide what happens next. To let the universe, roll the dice, if you will, and possibly let my words go to the realms of the forgotten.

Fortunately, I didn’t become part of the artwork written by the forgotten words, because she read the letter and replied to my thoughts with an equally beautiful letter.

From then on, began the strangest and at the same time most wonderful thing that I have ever experienced. We wrote about moonlight and coffee in winter. I married my little lion in my made-up “light wedding” story inspired by a holiday in France and danced with her to the sounds of violins in my letters. I more or less misunderstood her Spanish and was amazed at how quickly she fell in love with me (quiero/amo). I needed a certain distance at the beginning which she gave me, and I gave her my phone number but asked her not to write to me right away because I wanted us to enjoy a little more of our fantasy world before we really got to know each other. So we formed a bubble of fantasy that we both thought would one day collide with reality, which might be quite different. I was a little afraid of that moment because I loved her words and thoughts but I didn’t know if she would feel the same way about the real Chris. One morning, she couldn’t take it anymore and wrote to me, and that day I became the happiest bear in history for sure.

My Flowers for Gia
In her I found the beauty of this world

German Original

Ich weiß heute gar nicht mehr ob ich traurig war als ich meinen ersten Brief an Gia geschrieben habe. Da kannte ich sie natürlich noch gar nicht, den Brief habe ich ihr in einer Handy App geschrieben. Ich sah an dem Abend nur einen von ihr designten Avatar, eine Comic Figur die mir grade da sympathisch erschien. Nun mochte ich zu der Zeit sehr gern mit meiner philosophischen Betrachtung von Leben in meinen Worten spielen und dachte eigentlich ich werde jetzt jemandem meine Gedanken zu diesem Gewitter schreiben der diese Worte vielleicht niemals liest. Es kam mir so kunstvoll vor mir vorzustellen das meine Worte und Gedanken im Nichts verschwinden werden und nur ein einziger Mensch den Zugriff darauf unter Umständen hätte aber vielleicht auch das Passwort verloren hat und somit würde vielleicht niemals jemand lesen was ich an diesem Abend dachte. Wie viele Briefe sind in der Geschichte der Menschheit wohl verloren gegangen, die vielleicht wunderbare Gedanken von Menschen enthielten, Menschen die man zu ihrer Zeit vielleicht gar nicht bewundert hatte heute aber zu Helden erklären würde? Ich wollte gern einen Teil von mir zu diesem Kunstwerk beitragen indem ich meine Gedanken des Abends opferte. Also schrieb ich was ich fühlte und ich weiß nicht mehr ob ich traurig war, ich weiß aber noch, dass ich melancholische aber irgendwie auch schöne Gedanken hatte. Zuvor hatte ich das Buch „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins” von Milan Kundera gelesen und seine Ausdrucksweise fand ich wirklich schön. Ich schrieb dieser noch unbekannten Person also wie ich das Gewitter dort draußen empfand. Wie etwas so mächtiges und vielleicht auch Gefährliches zur gleichen Zeit so wunderschön und befreiend sein kann.

Ich wollte den Gedanken nicht in ein Tagebuch schreiben, weil ich schon wollte, dass es die Möglichkeit gibt das meine Gedanken gelesen werden, aber zur gleichen Zeit wollte ich mir dessen auch ganz Bewusst nicht sicher sein. Ich wollte die Welt entscheiden lassen wie es weitergeht. Das Universum, wenn man so will einfach mal würfeln lassen und meine Worte unter Umständen ins Königreich des Vergessenen ziehen lassen.

Zum Glück wurde ich kein Teil des Kunstwerks welches die vergessenen Worte schreiben, denn sie hat den Brief gelesen und antwortete mir mit einem ebenso wunderschönen Brief auf meine Gedanken.

Von da an begann eigentlich das seltsamste und gleichsam wunderbarste was mir je widerfahren ist. Ich schrieb mit ihr über den Mondschein und Kaffee im Winter. Ich heiratete meinen kleinen Löwen in meiner ausgedachten Lichthochzeitsgeschichte, die von einem Urlaub in Frankreich inspiriert war und tanzte mit ihr in meinen Briefen zu den Klängen der Violinen. Ich verstand ihr Spanisch mehr oder weniger falsch und war verwundert wie schnell auch sie sich in mich verliebte (quiero/amo). Ich brauchte einen gewissen Abstand zu Anfang den sie mir gegeben hat und ich gab ihr meine Telefonnummer bat sie aber mir nicht sofort zu schreiben, weil ich zuerst bevor wir uns wirklich kennen lernten mit ihr noch ein wenig die Fantasie genießen wollte. So formten wir eine Blase der Fantasie von der wir beide dachten, dass sie eines Tages mit der Realität die vielleicht ganz anders ist kollidieren würde. Ich hatte damals ein wenig Angst vor diesem Moment, weil ich ihre Worte und Gedanken liebte jedoch nicht wusste ob sie dasselbe auch für den echten Chris empfinden würde. Eines Morgens geschah es dann, dass sie es nicht mehr aushielt und mir schrieb, an dem Tag wurde ich mit Sicherheit zum glücklichsten Bären der Geschichte.

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